Nomen/Substantiv und Artikel im Deutschen

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Was sind Nomen/Substantive?

Nomen (auch: Substantiv, Dingwort, Hauptwort oder Namenwort) bezeichnen Dinge (der Löffel, das Buch), Lebewesen (die Frau, der Baum) und Abstrakta (das Wetter, die Liebe). Wir schreiben deutsche Nomen immer groß. Außerdem müssen wir Nomen im Deutschen deklinieren – dabei ändert sich der Artikel und manchmal auch die Endung der Nomen (siehe n-Deklination).

Beispiel

Artikel Beispiel

Kann man das Geschlecht von Nomen erkennen?

Deutsche Nomen können männlich, weiblich oder sächlich sein – wir erkennen das am Artikel (der, die, das). Im Wörterbuch helfen uns die Abkürzungen m (maskulin = männlich), f (feminin = weiblich) oder n (neutral = sächlich).

Am Nomen selbst können wir das Geschlecht oft nicht feststellen. Gegenstände sind zum Beispiel natürlicherweise nicht männlich oder weiblich, viele haben trotzdem den Artikel der oder die.

Beispiel:
der Mond
die Decke

Einige Nomen können sogar mehr als einen Artikel haben.

      • Manchmal ist es nur Geschmacksache, die Bedeutung ändert sich nicht.
        Beispiel:
        der Laptop = das Laptop
        der Keks = das Keks
      • In anderen Fällen ändert der Artikel aber die Bedeutung.
        Beispiel:
        das Pony = kleines Pferd
        der Pony = Haarfrisur, bei der die Haare in die Stirn fallen

Bei Personenbezeichnungen kann es vorkommen, dass das grammatikalische Geschlecht (Genus) vom natürlichen Geschlecht abweicht*.

Beispiel:
das Mädchen (weibliche Person)
*Endung -chen → neutral

*Gendern im Deutschen

Viele Personenbezeichnungen sind im Deutschen in der Grundform maskulin. Für die weibliche Form hängen wir die Endung -in an (bzw. -innen im Plural feminin).

Beispiel:
der Lehrer – die Lehrerin

Als allgemeine Bezeichnung wird meist weiterhin die maskuline Form verwendet, was im Deutschen verstärkt zu Diskussionen führt. Die einen argumentieren, dass die männliche Form einfach nur das grammatikalische Geschlecht ist. Das sogenannte generische Maskulinum als neutrale Form umfasst somit die gesamte Gruppe.

Andere empfinden, dass das Maskulinum alle nicht männlichen Personen ausschließt und bevorzugen als neutrale Form die Variante mit Genderstern, Doppelpunkt, Unterstrich oder großem i..

Beispiel:
die Lehrer*innen, die Lehrer:innen, die Lehrer_innen, die LehrerInnen
in der gesprochenen Sprache wird an der Stelle des Sternchens/Doppelpunkts/Unterstrichs eine kleine Pause gemacht

Alternativ lassen sich für viele Bezeichnungen auch neutrale Formen ableiten (wobei das grammatikalische Geschlecht aufgrund der Endung dann oft weiblich ist).

Beispiel:
die Lehrerschaft, die Lehrkräfte, das Lehrpersonal
der/die Lehrende (sg.), die Lehrenden (pl.)

Gibt es Regeln für das Genus von Nomen im Deutschen?

Wie du oben gesehen hast, lassen sich für viele deutsche Nomen keine Regeln zum Genus (= grammatikalisches Geschlecht) ableiten. Beim Deutschlernen ist es deshalb am besten, die Artikel immer gleich mitzulernen.

Für bestimmte Nomen gibt es aber auch im Deutschen Genus-Regeln. Hauptsächlich handelt es sich dabei um spezielle Endungen. In den folgenden Übersichten siehst du, nach welchen Regeln du das Geschlecht von deutschen Nomen bestimmen kannst..

Maskuline Nomen

Merkmal Beispiel
männliche Personen der Mann, der Präsident
Jahreszeiten der Frühling, der Sommer, der Herbst, der Winter
(aber: das Frühjahr)
Tage/Monate der Montag, der Dienstag, der Mittwoch, …
der Januar, der Februar, der März, der April, …
Niederschläge der Regen, der Schnee, der Hagel, der Schauer
Nomen auf ling der Schmetterling, der Lehrling
Nomen auf ich/ig der Teppich, der Honig
viele Nomen auf er der Computer
Fremdwörter auf us der Globus
Nomen aus Verben ohne en der Lauf (laufen), der Sitz (sitzen)

Feminine Nomen

Merkmal Beispiel
weibliche Personen die Frau, die Präsidentin
(aber: das Fräulein, das Mädchen)
als Nomen verwendete Zahlen die Eins
Nomen auf ung die Endung
Nomen auf schaft die Mannschaft
Nomen auf ion die Diskussion
Nomen auf heit/keit die Freiheit, die Heiterkeit
Nomen auf tät die Identität
Nomen auf ik die Musik
Fremdwörter auf anz/enz die Toleranz, die Lizenz
Fremdwörter auf ie die Magie

Neutrale Nomen

Merkmal Beispiel
Buchstaben das A
Nomen auf lein/chen das Fräulein, das Mädchen
Nomen auf um das Museum, das Aquarium
Nomen auf ment das Experiment
Fremdwörter auf ma das Thema, das Drama
Nomen aus Verben im Infinitiv das Laufen, das Essen
Nomen aus engl. Verben auf ing das Timing, das Training
Nomen aus Adjektiven, die sich
nicht auf etwas Spezielles beziehen
das Neue, das Ganze, das Gleiche
(aber: Das ist der Neue. – z. B. Schüler)

Welcher Artikel steht bei zusammengesetzten Nomen?

Im Deutschen können wir mehrere Wörter zu einem Wort zusammenziehen. Bei Nomen bestimmt der letzte Bestandteil das Genus des gesamten Wortes.

Beispiel:
der Tisch + das Bein = das Tischbein

Info

Hast du schon einmal das Wort Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän* gehört? Wenn es um lange deutsche Wörter geht, wird dieses spaßeshalber gern von Muttersprachlern genannt.

Beispiel:
der Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän
die Donau – der Dampf – das Schiff – die Fahrt – die Gesellschaft – der Kapitän

* = ein Kapitän der Gesellschaft, die Fahrten mit Dampfschiffen auf der Donau anbietet

Weitere Themen zu Nomen – Plural und Deklination

Im Zusammenhang mit deutschen Nomen sind auch Pluralbildung und Deklination (die Fälle) wichtige Themen. Diese sind auf den folgenden Seiten erklärt:

Weitere kostenlose Übungen zum Genus und Plural findest du bei den einzelnen Themen in unserem Themenwortschatz.