Deklination/Flektion von deutschen Adjektiven

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Wann deklinieren wir Adjektive im Deutschen?

Adjektive, die im Deutschen vor einem Nomen stehen, passen ihre Endung an. Wir nennen sie attributive Adjektive. Die Endung richtet sich nach dem Fall und danach, ob das Nomen männlich, weiblich oder sächlich ist, im Singular oder Plural steht.

Lerne und übe die richtige Form von Adjektiven in Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Wann wir welchen Fall verwenden, erfährst du in unserer Rubrik Deklination.

Beispiel

Ich habe einen neuen Job. Die Stelle ist bei einer kleinen Firma in der Stadt.

Ich habe ein großes Büro mit Blick auf die schöne Stadt. Außerdem bin ich Teil eines tollen Teams. Meine neuen Kollegen sind alle sehr freundlich.

Die Firma bietet auch viele kleine Sachen, die den Arbeitsalltag noch angenehmer machen. Zum Beispiel gibt es im Pausenzimmer immer frisches Obst und leckeren Kaffee umsonst.

Ich bin erst seit zwei Wochen hier, aber bis jetzt ist das der beste Job meines Lebens!

Wie werden deutsche Adjektive dekliniert?

Wie deutsche Adjektive dekliniert werden ist abhängig vom Fall, Geschlecht und der Zahl des Nomens sowie vom Artikel vor dem Adjektiv:

  • bestimmter Artikel (der, die, das)
Beispiel:
Das ist der beste Job meines Lebens.
Ich habe ein großes Büro mit Blick auf die schöne Stadt.
  • unbestimmter Artikel (ein, eine …) / Possessivartikel (mein, dein …) / Verneinung mit kein
Beispiel:
Ich habe ein großes Büro.
Ich bin Teil eines tollen Teams.
  • ohne Artikel
Beispiel:
Im Pausenzimmer gibt es frisches Obst und leckeren Kaffee.

In den folgenden Tabellen siehst du die Deklination der Adjektive für alle drei Typen.

Adjektiv-Deklination mit dem bestimmten Artikel

Mit dem bestimmten Artikel werden Adjektive folgendermaßen dekliniert:

m: der Vater f: die Mutter n: das Kind pl: die Eltern
Nominativ -e der nette Vater -e die nette Mutter -e das nette Kind -en die netten Eltern
Genitiv -en des netten Vaters -en der netten Mutter -en des netten Kindes -en der netten Eltern
Dativ -en dem netten Vater -en der netten Mutter -en dem netten Kind -en den netten Eltern
Akkusativ -en den netten Vater -e die nette Mutter -e das nette Kind -en die netten Eltern

Diese Deklinationstabelle gilt auch für Adjektive nach einem der folgenden Wörter: derselbe, dieser, jener, jeder, mancher, solcher, welcher, alle.

Beispiel:
Ich starte jedes neue Projekt allein
Akkusativ neutral

Adjektiv-Deklination mit dem unbestimmten Artikel

Mit dem unbestimmten Artikel werden Adjektive folgendermaßen dekliniert:

m: ein Vater f: eine Mutter n: ein Kind pl: meine Eltern
Nominativ -er ein netter Vater -e eine nette Mutter -es ein nettes Kind -en meine netten Eltern
Genitiv -en eines netten Vaters -en einer netten Mutter -en eines netten Kindes -en meiner netten Eltern
Dativ -en einem netten Vater -en einer netten Mutter -en einem netten Kind -en meinen netten Eltern
Akkusativ -en einen netten Vater -e eine nette Mutter -es ein nettes Kind -en meine netten Eltern

Diese Deklinationstabelle gilt auch fürAdjektive nach einem Possessivartikel und für die Verneinung mit kein.

Beispiel:
Meine neuen Kollegen sind alle sehr freundlich.
Nominativ Plural
Ich kann mir keinen besseren Job vorstellen.
Akkusativ maskulin

Adjektiv-Deklination ohne Artikel

Ohne Artikel werden Adjektive folgendermaßen dekliniert:

m: Vater f: Mutter n: Kind pl: Eltern
N -er netter Vater -e nette Mutter -es nettes Kind -e nette Eltern
G -en netten Vaters -er netter Mutter -en netten Kindes -er netter Eltern
D -em nettem Vater -er netter Mutter -em nettem Kind -en netten Eltern
A -en netten Vater -e nette Mutter -es nettes Kind -e nette Eltern

Diese Deklinationstabelle gilt auch für Adjektive nach Zahlwörtern im Plural (zwei/drei/…, viele, einige, wenige, andere …).

Beispiel:
Ich habe zwei kurze Fragen.
Akkusativ Plural
Es gibt einige coole Vorteile.
Akkusativ Plural

Besonderheiten bei der Deklination von Adjektiven

  • Endet das Adjektiv auf -e, fügen wir kein zusätzliches e ein.
    Beispiel:
    leise – ein leiser Junge (nicht: ein leiseer Junge)
  • Endet das Adjektiv auf -el, entfällt das e.
    Beispiel:
    dunkel – ein dunkler Wald (nicht: ein dunkeler Wald)
  • Endet das Adjektiv auf Vokal + -er, entfällt das e (gilt auch bei vielen Fremdwörtern auf -er).
    Beispiel:
    teuer - ein teures Hotel (nicht: ein teueres Hotel)
    makaber - eine makabre Geschichte (nicht: eine makabere Geschichte)
  • Das Adjektiv hoch ist unregelmäßig: c entfällt beim Anhängen einer Endung.
    Beispiel:
    hoch – ein hohes Haus (nicht: ein hoches Haus)

Vergleiche und Steigerung mit attributiven Adjektiven

Mit atrributiven Adjektiven können wir auch Vergleiche und Steigerungen bilden (gut–besser–best). Schau dir dazu gern noch einmal die Regeln zur Steigerung der Adjektive an.

Vergleiche mit dem Positiv (so … wie)

In Vergleichen mit (nicht) so … wie hängen wir an die Grundform des Adjektivs nur die Deklinationsendung an. Der Artikel kann dabei vor dem Adjektiv oder vor der Wendung mit so stehen.

Beispiel:
Ich habe genauso einen anspruchsvollen Job wie du.
= Ich habe einen genauso anspruchsvollen Job wie du.

Komparativ und Superlativ mit attributiven Adjektiven

Wollen wir attributive Adjektive steigern, bilden wir zuerst die Steigerungsform und hängen dann die Deklinationsendung an. Nicht vergessen: Es gibt einige Adjektive mit unregelmäßiger Steigerung.

Beispiel:
Ich habe ein größeres Büro als früher.
Komparativ: groß → größer (Akkusativ neutral, unbest. Artikel → -es)
Ich bin Teil des tollsten Teams.
Superlativ: tolltollst… (Genitiv neutral, bestimmter Artikel → -en)

Beachte: Die Komparativformen von viel (mehr) und wenig (weniger) werden nicht dekliniert.

Beispiel:
Ich hatte früher schon viele Kollegen, aber jetzt habe ich mehr Kollegen. (nicht: mehre Kollegen)

Absoluter Komparativ als Höflichkeitsform

Den Komparativ verwenden wir im Deutschen auch, wenn wir ein Adjektiv relativieren wollen.

Beispiel:
Mein Chef ist ein älterer Mann.
klingt nicht ganz so alt und außerdem höflicher als: Mein Chef ist ein alter Mann.