Präsens – deutsche Zeitform für die Gegenwart

Was ist Präsens?

Die deutsche Zeitform Präsens (Gegenwartsform) benutzen wir hauptsächlich, um über die Gegenwart und Zukunft zu sprechen. Es ist die am häufigsten verwendete Zeitform im Deutschen.

Lerne mit unserer Erläuterung die Regeln zur Verwendung und Bildung des Präsens und teste dein Wissen in den Übungen.

Beispiel

Zeichnung

Das ist Felix. Jeden Dienstag geht er zum Fußballtraining. Er spielt schon seit fünf Jahren Fußball.

Nächsten Sonntag um 14 Uhr hat seine Mannschaft ein wichtiges Spiel.

Wann verwendet man Präsens im Deutschen?

Das Präsens ist die am häufigsten verwendete Zeitorm im Deutschen, wir können mit dem Präsens Gegenwart und Zukunft ausdrücken. In folgenden Fällen verwenden wir Präsens:

  • Fakten oder Zustände in der Gegenwart
    Beispiel:
    Das ist Felix.
  • Handlungen, die in der Gegenwart einmal, mehrmals oder nie stattfinden
    Beispiel:
    Jeden Dienstag geht er zum Fußballtraining.
  • Handlungen, die ausdrücken, wie lange etwas schon stattfindet
    Beispiel:
    Er spielt schon seit fünf Jahren Fußball.
  • Handlungen in der Zukunft, die bereits festgelegt oder vereinbart sind
    Beispiel:
    Nächsten Sonntag hat seine Mannschaft ein wichtiges Spiel.

Wie bildet man das Präsens?

Um Verben im Präsens zu konjugieren, entfernen wir die Infinitivendung -en und hängen folgende Endungen an:

Person Endung Beispiel
1. Person Singular (ich) -e ich lerne
2. Person Singular (du) -st du lernst
3. Person Singular (er/sie/es/man) -t er lernt
1. Person Plural (wir) -en wir lernen
2. Person Plural (ihr) -t ihr lernt
3. Person Plural/Höflichkeitsform (sie/Sie) -en sie lernen

Die Verben sein und haben sind unregelmäßig:

Person sein haben
1. Person Singular (ich) ich bin ich habe
2. Person Singular (du) du bist du hast
3. Person Singular (er/sie/es/man) er ist er hat
1. Person Plural (wir) wir sind wir haben
2. Person Plural (ihr) ihr seid ihr habt
3. Person Plural/Höflichkeitsform (sie/Sie) sie sind sie haben

Ausnahmen

  • Endet der Wortstamm auf d/t (z. B. warten), auf b/d/g + n (z. B. ordnen) oder auf zwei Konsonanten + n (z. B. zeichnen, öffnen), steht bei Endungen auf st und t ein e vor der Endung.
    Beispiel:
    warten – du wartest, er wartet, ihr wartet
    ordnen – du ordnest, er ordnet, ihr ordnet
    zeichnen – du zeichnest, er zeichnet, ihr zeichnet
    Dies gilt aber nicht für Verben mit Wortstamm-Endung d/t, bei denen es einen Vokalwechsel gibt. (Hier fällt bei Wortstammendung t in der 3. Person Singular sogar das Endungs-t weg)
    Beispiel:
    laden – du lädst, er lädt, ihr ladet (Vokalwechsel a zu ä)
    halten – du hältst, er hält, ihr haltet
  • Endet der Wortstamm auf s/ß/x/z, fällt das Endungs-s (2. P. Sing.) weg.
    Beispiel:
    tanzen – du tanzt (nicht: tanzst)
  • Endet der Wortstamm auf ie, fällt das Endungs-e weg.
    Beispiel:
    knien – ich knie, wir knien, sie knien (nicht: kniee, knieen)
  • Bei einigen starken Verben ändert sich der Wortstamm.
    Beispiel:
    lesen – ich lese, du liest, er liest, wir lesen, ihr lest, sie lesen
  • Endet der Infinitiv auf eln/ern, fällt das Endungs-e weg; bei eln können wir in der 1. Person Singular außerdem das e vom Wortstamm weglassen.
    Beispiel:
    lächeln – ich läch(e)le, wir lächeln, sie lächeln
    wandern – ich wandere, wir wandern, sie wandern
  • Die meisten Modalverben (können, dürfen, …) sowie das Verb wissen ändern im Singular in allen Formen den Wortstamm. Außerdem haben sie in der 1. und 3. Person Singular keine Endung. Wechsle zum Thema Modalverben, um die Konjugation dieser Verben zu lernen.
    Beispiel:
    können – ich kann, du kannst, er kann, wir können, ihr könnt, sie können
    wissen – ich weiß, du weißt, er weiß, wir wissen, ihr wisst, sie wissen