Das Semikolon im Deutschen

Einleitung

Das Semikolon wird auch Strichpunkt genannt und ist stärker als ein Komma, aber schwächer als ein Punkt. Generell kommen Semikolons im Deutschen sehr viel seltener vor als Kommas oder Punkte.

Hauptsätze

Bei der Verwendung des Semikolons haben wir mehr Freiheiten hat als bei anderen Satzzeichen, denn meist lässt sich nicht eindeutig sagen, wann ein Semikolon zwischen zwei Sätzen gesetzt werden muss und wann es auf keinen Fall gesetzt werden darf. Als Faustregel können wir uns merken:

Wir setzen ein Semikolon, wenn zwei Sätze inhaltlich eng verbunden sind, ein Komma als Trennung jedoch zu schwach wäre und ein Punkt zu stark wäre.

Beispiel:
Im April gab es hier eine Überschwemmung; es hat zwei Wochen lang ohne Unterbrechung geregnet.
Nach zwei Wochen hörte es dann endlich auf zu regnen; die Sonne kam zwischen den Wolken hervor.

Die Verwendung des Semikolons bietet sich vor allem an, wenn der zweite Satz beispielsweise mit denn, doch, darum, daher, aber, deswegen, deshalb eingeleitet wird.

Beispiel:
Dieses Thema interessiert uns sehr; deswegen wollen wir uns noch mehr damit beschäftigen.
Ich würde gerne zu eurer Feier kommen; aber ich bin schon seit Tagen übermüdet und muss einfach früh ins Bett.

Info

Die durch das Semikolon abtrennten Sätze müssen gleichrangig sein; meistens handelt es sich um zwei Hauptsätze. Zwischen einem Hauptsatz und einem Nebensatz darf nie ein Semikolon stehen.

Aufzählungen

Das Semikolon können wir bei längeren Aufzählungen nutzen, um Sinneinheiten voneinander abzugrenzen, in denen bereits Kommas vorkommen.

Beispiel:
Auf der Einkaufsliste stehen Äpfel, Birnen, Pflaumen; Yoghurt, Milch, Käse; Brot, Brötchen, Toast; Reis, Nudeln, Buchweizen.