Relativsätze in der deutschen Grammatik

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Was ist ein Relativsatz?

Mit einem Relativsatz können wir zusätzliche Informationen geben, ohne einen neuen Satz zu beginnen. Im Deutschen stehen Relativsätze immer in Kommas.

Hier lernst du die Bildung von Relativsätzen in Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. In den Übungen kannst du dein Wissen anschließend testen.

Beispiel

Das sind die Freunde, mit denen ich viel Zeit verbringe. Bodo, den ich schon ewig kenne, ist sehr lustig. Toni, der eine Brille trägt, geht in meine Klasse. Linda, deren Lächeln bezaubernd ist, kann toll tanzen.

Wann verwendet man Relativsätze in welchem Fall?

Relativsätze enthalten Zusatzinformationen zu einem Nomen/Pronomen. Normalerweise stehen sie direkt hinter dem, worauf sie sich beziehen – das kann am Ende des Hauptsatzes oder mitten im Satz sein.

Nominativ:
Toni, der eine Brille trägt, geht in meine Klasse.
(Toni trägt eine Brille. – Wer?)
Genitiv:
Linda, deren Lächeln bezaubernd ist, kann toll tanzen.
(Lindas Lächeln ist bezaubernd. – Wessen Lächeln?)
Dativ:
Das sind die Freunde, mit denen ich viel Zeit verbringe.
(Mit den Freunden verbringe ich viel Zeit. – Mit wem?)
Akkusativ:
Bodo, den ich schon ewig kenne, ist sehr lustig.
(Bodo kenne ich schon ewig. – Wen?)

Wie bildet man deutsche Relativsätze?

Relativsätze bilden wir im Deutschen mit Relativpronomen oder Relativadverbien.

Relativpronomen

Relativpronomen werden normalerweise flektiert, das heißt: sie passen sich in Zahl und Geschlecht dem Nomen an, auf das sie sich beziehen (Ausnahmen: was)

Nominativ Genitiv Dativ Akkusativ
maskulin (m) der/welcher dessen dem/welchem den/welchen
feminin (f) die/welche deren der/welcher die/welche
neutral (n) das/welches dessen dem/welchem das/welches
Plural (pl) die/welche deren denen/welchen die/welche

Welchen Fall wir verwenden, hängt davon ab, ob das Relativpronomen im Relativsatz ein Subjekt oder ein Objekt ersetzt. Beachte aber, dass wir im Relativsatz häufig einen anderen Fall verwenden müssen als im Hauptsatz.

Beispiel:
Bodo, den ich schon ewig kenne, ist sehr lustig.

Bodo ist sehr lustig. (Wer? – Nominativ im Hauptsatz)
Bodo kenne ich schon ewig. (Wen? – Akkusativ im Relativsatz)

Verwendung von Relativpronomen

In der Alltagssprache verwenden wir normalerweise eher die Relativpronomen der/die/das. Für welcher/welche/welches entscheiden wir uns meist, um Wiederholungen des gleichen Wortes zu vermeiden.

Beispiel:
Das ist die Frau, die die Post austrägt.
besser:
Das ist die Frau, welche die Post austrägt.

Vor dem Relativpronomen kann eine Präposition stehen.

Beispiel:
Das sind die Freunde, mit denen ich viel Zeit verbringe.

Relativpronomen was

Das Relativpronomen was bezieht sich normalerweise auf ein Indefinitpronomen (alles, nichts, manches, vieles), gilt aber nicht für Personen (jeder, niemand, …).

Beispiel:
Alles, was er sagt, ist wahr.
(aber nicht: Jeder, was ihn kennt …, sondern: Jeder, der ihn kennt …)

Relativadverbien

Relativadverbien ändern ihre Form nicht. Oft beziehen sie sich auf einen ganzen Satz. Zu den Relativadverbien zählen zum Beispiel: wo, womit, wofür, worüber.

Beispiel:
Ich warte dort, wo wir uns immer treffen.
Dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte.
Christian unterstützte mich, wofür ich ihm sehr dankbar bin.
Sybille besuchte uns, worüber wir uns sehr freuten.

(siehe auch Relativpronomen)